lebenslauf

1939

in wien geboren. studium der elektrotechnik (ing. HTL), dann schauspielschule mit abschluss für darstellung und regie.

1961

gründung der "werkstatt" (zusammen mit gottfried schlemmer), einer gruppe zur erarbeitung und verbreitung moderner literatur und experimentellen theaters. inszenierungen in wiener keller- und kleintheatern (u.a. andersch, barlach, cocteau, maeterlinck, pörtner)

1965

übersiedlung in die schweiz. zuerst vor allem als schauspieler tätig. neben konventionellen rollen (in stücken von arrabal, kafka, gay, handke, nestroy) spezialisierung auf melodramatische rezitation klassischer und moderner musikliteratur (schubert, schumann, schillings, schönberg, eisler, vogel, zimmermann).

1971

gründung der gruppe Snom & Zasch (zusammen mit werner bärtschi und daniel fueter), die vor allem die grenzübergänge zwischen theater und musik thematisiert. nun wieder vorwiegend als regisseur tätig, speziell in der "claque" baden und an der innerstadtbühne aarau (und hier vor allem werke zeitgenössischer autoren inszeniert: grass, walser, hampton, jarry, h.c.artmann, auch schweizer autoren wie mettler, merz, hutterli).

1974

gesamtleitung von zofiscope 74 (zusammen mit willy müller-brittnau, peter hächler, thomas peter u.v.a.). leitung des neuen ensembles der innerstadtbühne aarau. mehrere jahre lehrer für rollenstudium an der schauspielakademie zürich.

1978

als drehbuchautor und regisseur vorwiegend für das schweizer fernsehen tätig. speziell sendungen über und zur musik (zwei lange dokumentarfilme über die komponisten arthur honegger und othmar schoeck, 30 kürzere und längere sendungen auf musik von weill, kagel, berio, ligeti, aber auch mozart, meyerbeer etc.), 2 fernsehspiele (pinter, schlienger), ein kurzspielfilm ("die verborgenen tänze"). einige theaterarbeiten im theater an der winkelwiese zürich (erik satie, e.t.a.hoffmann, ernst jandl).

1983

direktion des theaters am neumarkt in zürich. inszenierungen vor allem zeitgenössischer stücke, davon uraufführungen einer grossen anzahl schweizer autoren (suter, jost, vogt, widmer, kägi, bardill); einige rollen in werken von h.c.artmann, suter, duras und braun. ermöglicht erstmals die durchführung der "tage für neue musik".

1989

wieder freischaffend. neben auftritten als sprecher/rezitator, inszenierungen im keller des schauspielhauses zürich, im staatstheater darmstadt, im theaterhaus gessnerallee in zürich, im schauspielhaus graz (steirischer herbst). zeitweilig lehrbeauftragter an der höheren schule für gestaltung in zürich. mitglied des aargauischen kuratoriums für die förderung des kulturellen lebens.

1994

schauspieldirektor am theater st.gallen. neben schauspiel auch operinszenierungen (mozart, r.strauss, puccini, beethoven, janacek, dazu uraufführungen von gérard zinsstag und roland moser).

1998

bis 2001 studienleiter für das nachdiplomstudium "szenisches gestalten" an der hochschule für gestaltung und kunst zürich.

2001

verleihung des hans reinhart-ringes der schweizerischen gesellschaft für theaterkultur.

2004

erneut freischaffend in zürich. inszenierungsschwerpunkt im zeitgenössischen musiktheater (mit uraufführungen von regina irmann, alfred zimmerlin, nadir vassena, annette schmucki, karl ein karl, michel roth, urs leimgruber), auftritte vor allem mit petra ronner (klavier) mit mehrteiligen abenden unter dem titel "sprechmusiksprachen".

credo
denn gerade sprache ist heimat.
das ist die bündigste formel für mich, wenn ich darunter nicht nur das gesprochene wort verstehe, sondern damit auch die aura, die atmosphäre, die spezielle betonung, die nebenbedeutungen, das dadurch gerade nicht ausgesprochene verbinde.
und dann kann ein gefühl spürbar werden, das dem heimweh vielleicht nahe kommt: nicht sehnsucht nach dem wie es immer schon war, sondern begierde nach den verblüffend vielen möglichkeiten, die in den eigenen und gemeinsamen sprachlichen anlagen begründet sind.
aus dem vorwort von peter schweiger zu "st.galler spitzen" 1993